…… und jede Menge Merkwürdigkeiten!
Bali war auch im Februar beeindruckend mit seinem fulminantem Empfang, ob ich dort noch einmal unterwegs sein werde steht noch in den Sternen. Nun fordern die populären “Gillis”, was so viel wie kleine Insel heißt, in Sasak, der Sprache der ethnischen Minderheit auf Lombok, ebenso andere Inseln des Archipels -Step by Step- die Aufmerksamkeit.
Worauf der wohl wartet? Wär’s errät Glückwunsch!
- Lombok nordwestlich, Senggigi mit Gilli Meno, Gilli Air,
- Sekotong mit Gilli Nanggu, Gilli Sudak, Gilli Kedis, Gilli Layar
- Lembongan mit Nusa Penida, Nusa Ceningan, (Nusa-laut Wörterbuch: Eiland)
- Flores mit Komodo und den Drachen
Lombok nordwestlich, Senggigi, Gilli Meno, Gilli Air
Ankommen auf Bali und dann gleich weiter mit dem Schnellboot nach Lombok. Auf der Insel Lembongan steigen unzählige aus und auch wieder ein, es scheint eine populäre Tour zu sein.
In Senggigi, einem kleinen Ort, der mehr oder minder aus Hotels, Restaurants, Tourenanbietern und Geschäften für Touristen besteht, hab ich ein Hotel nicht weit von der Bootsanlegestelle gebucht. Eine gute Wahl, wie sich bald zeigt. Balinesischen Ambiente, wunderschöner Garten, ein Tempelchen, wo täglich mit duftenden Sandelholzstäbchen geräuchert und mit Blüten geopfert wird, was für eine Weile das allgegenwärtige oft lästige Verkaufsgebaren draußen, vergessen lässt.
Der Weg über die Hauptstraße mutet ein wenig wie „Spießrutenlaufen“ an. Falls dies nicht bekannt sein sollte im Internet gibt es dazu Aufklärung.
Es ist kaum möglich einfach nur mal hier oder dort zu gucken, sofort wirst du in ein Verkaufsgespräch verwickelt, was lange dauern kann, denn zunächst mutet es wie Interesse an, „woher kommst du, wie ist dein Name, reist du alleine, wo wohnst du“, die letzte Frage, falls du sie beantwortest, zeigt sofort welche Kategorie Tourist du bist dann folgen entsprechende Angebot. Vor allem die Tourenverkäufer sind intensiv in dieser Form unterwegs, doch auch Restaurants haben „Anpreiser“ neben der Speisekarte an der Straße stehen.
Fahrten werden auch gerne und oft angeboten,“where are you go“,wenn du zu Fuß bist, vor allem von Motorrad oder -rollerfahrern. Dabei gibt es ein vorzügliches Transportmittel innerhalb eines größeren Radius, das preiswert ist, jede Strecke 5000 Rupien, und wo man mit Locels, Menschen die dort Leben gemeinsam fährt, das „Bemo“. Ähnlich den Tuctuc’s in anderen asiatischen Ländern. Doch auch hier will man Touri‘s gern mehr, oft bis zum 10fachen, bezahlen lassen.
Auf einer Fahrt zum lokalen Markt um frisches Obst zu kaufen, will er Fahrer mich bei einem Stand am Wegesrand, der ausschließlich Äpfel aus Übersee anbietet, absetzen. Doch die Frauen im „Bemo“ helfen mir und sagen, nein da gibt es einen richtigen Markt, gar nicht weit von hier.
Was sollte das? Der Markt ist auch End- und Anfangsstation des Bemos. Ein wirklich lokaler Markt auf dem ich kaufen kann, was mir Spaß macht.
Thja nicht ganz, eine nette Frau, die etwas englisch spricht, schließt sich mir an und erklärt dies und das, ich freue mich sie fragen zu können denn manches skurrile ist dort zu sehen. Beispielsweise ein Block aus roter Paste, es ist ein Gewürz, das aus den Schalen der Garnelen hergestellt wird. Sie will helfen damit ich das Obst bekomme was ich möchte, ich kann das zwar gut alleine will sie aber nicht vor den Kopf stoßen. Sie verhandelt quasi für mich und steckt dann von den Verkäuferinnen einen kleinen Lohn ein. Natürlich habe ich das bezahlt, mit dem zu hoch angesetzten Preis. Was will ich machen, sie sieht ihren Vorteil und noch zweimal bezahle ich ihre Dienste mit meinem Einkauf. Schließlich will sie mir noch eine Massage aufschwatzen bei sich zu Hause, darauf lasse ich mich nicht ein. Gehe zu einem Bemo das mich zurück zum Hotel bringen soll, natürlich mit anderen, die diesen Weg ebenfalls nehmen entlang der Küste, es ist zugleich eine kleine Küstentour.
Der Fahrer fordert das 4fache des üblichen Preises. Ich weigere mich beharrlich, teils spaßig, teils ernst, wechsle mein großes Geld in kleine Scheine in einem Laden und setze mich durch. Alleine geht’s, helfen dir Leute die vorgeben für dich das Beste zu verhandeln, vergiss es, es ist immer zu deinem Nachteil.
Auch bei Tourenbuchungen lohnt sich verhandeln. Es scheint eine richtige Transport-Mafia dort am Werke zu sein. Das zeigte sich später noch einige Male auf den Inseln.
Die Gilli‘s
Gilli Meno und Gilli Air, die 3. Insel Travangan oder kurz Gilli T genannt, lasse ich aus, denn ihr Ruf als Partyinsel eilt ihr voraus, dazu habe ich wenig Lust.
Gilli Meno‘s schönster Aspekt: sie ist gänzlich ohne Motorenlärm, dort fahren nur Pferdewagen und Fahrräder. Das macht die Insel zu einem erholsamen, gemächlichen Auszeitort. Spazierengehen, die Insel umrunden, durchqueren, erkunden macht Freude und führt, wenn man Glück hat, zu einem Warung, das ist der Name für einfache, traditionelle Gasthäuser auf den Inseln, das den Namen „not 5Stars“hat, diese aber verdient hätte, so gut und reichlich ist das Essen.
Insbesondere das Schnorcheln an der Meno Wall einem Korallenriff zwischen dieser Insel und Travangan zog mich hierher. Dort sind paar riesige Barakudas, eine Wasserschlange sicher einen halben Meter lang, die sich rasch davon schlängelt als sie meiner gewahr wird und einiges andere an bunten Unterwasserlebewesen, zu sehen.
Wer Erholung sucht, Ruhe und Beschaulichkeit, sowie weiße Strände und blaues Meer mag, wird sich hier für eine Weile wohlfühlen. Nicht umsonst wird sie als Honeymoon Insel bezeichnet. Doch dafür würden mir noch einige schönere in den Sinn kommen.
Eine Nacht habe ich gebucht und am nächsten Tag geht es weiter zu Gilli Air, die kleine Schwester, ganz nahe bei, jedoch eine trubelige, an der gesamten Strandpromenade mit Restaurants, Geschäften, Boots- Tauch-Schnorcheltouranbietern gesäumt ist. Bei mehreren Erkundungsschnorchelgängen, wird schnell deutlich, wenig spektakuläres das Wasser jedoch ist kristallklar. Mit schönen Stränden kann sie aufwarten, das sollte nicht unerwähnt bleiben. Allerdings haben alle Inseln ein Problem: der Müll-, vor allem der Plastikentsorgung. Immer wieder sieht man wilde Müllablagestellen aber auch Verbrennungsstellen wo dieser arglos verfeuert wird. Quasi täglich bei Sonnenuntergang werden diese zwiespältigen Rauchopfer gebracht, die dem wohlriechenden Räucherstäbchenduft schnell den Garaus machen.
Zurück in Senggigi, nach wiedermal einer Rückfahrt auf dem Sozius eines Motorrollers. Das wichtigste und einzige Wort was ich auf Indonesische lerne ist „Hati Hati“ es bedeutet, langsam, vorsichtig. Beschwörend bekommt es jeder Motorrollerfahrer von mir ins Ohr geflüstert oder besser gerufen, denn es ist allenthalben laut auf den Straßen, diese Dinger sind, wie auch bei uns, extreme Lärmbelästiger, nur hier benötigt man sie zum Transport von Mensch und allem was es so gibt. Bei uns sind diese Krachmaschinen aus Hobby unterwegs.
Gilli Nanggu, Gilli Sudak, Gilli Kedis, Gilli Layar
Am kommenden Tag bringt mich ein Bemo, mit Sack und Pack, in den Südwesten in die Provinz Sekotong, in den Ort gleichen Namens. Vor dieser Küste liegen die alles verheißenden Gilli’s für Tauch- und Schnorchelbegeisterte. Das Bungalowhotel Coral Palmbeach gibt auch gleich beim einchecken Informationen für die entsprechenden Bootstouren mit Preisangaben. Das ist gut, es lassen sich gleich die Tage planen, der Preis per Boot kann, wenn man Mitfahrende findet, geteilt werden.
Am darauffolgenden Tag will ich gleich los, das Boot ist bestellt für 9h, doch es kommt nicht, ja gleich sagt man mir. Da geschieht wieder das Überraschende was Reisen und insbesondere das Alleinreisen so überaus spannend und interessant macht.
Meine Bungalownachbarn, die erst abends spät ankamen machen sich startklar für eine Bootstour und fragen was ich denn so mache heute. Als sie meinen Wartestand hören laden sie mich spontan ein mit ihnen zu kommen. Das ist -juchhu- ein Spitzenangebot. Ich bestelle mein Boot ab und mache mich mit den vieren, die auch ein Auto haben auf den Weg. Ein lustiges Grüppchen: Loreen und Aurora aus Panama, Emilio aus Holland und Jonky aus Lombok, alle jung, kennen sich vom Internat oder Schule, Loreen war einige Monate in Deutschland und spricht schon recht gut Deutsch.
Das Schnorcheln auf den Inseln ist ein Genuss, es sind einige große Schwärme und zahlreiche Arten an Fischen hier unterwegs, die darauf warten mit aufgeweichtem Brot aus einer Flasche gefüttert zu werden, das scheint üblich. Ich hoffe nochmal Clownfische zu Gesicht zu bekommen, was ich missen muss. Wir essen gemeinsam auf Gilli Sudak, die Insel mit Restaurant, ansonsten sind diese unbewohnt. Auf der kleinsten Insel Kedis, die man in nur 5 Minuten umrunden kann, lerne ich Harry kennen. Im Gespräch erfahre ich, dass er bei der Regierung angestellt ist und für die Sammlung und Entfernung des Plastikmülls zuständig ist. Das signalisiert eine gewisse Seriösität und als er vorschlägt mich am kommenden Tag zur Gilli Layar zu bringen, wo die schönsten Korallenriffe dieser Region sind, schlage ich alle Bedenken in den Wind und stimme zu.
Er holt mich ab mit dem Motorroller, mal wieder auf dem Sozius, zum Glück nicht sehr weit. Hati Hati bekommt auch er mehrfach zu hören. Mit dem Boot, das er angeheuert hat mit „Käpten“ geht es zur Insel Layar. Ich gehe gleich bei Ankunft ins Meer, denn ich möchte sehen wie sich die Unterwasserwelt verändert wenn der Wasserspiegel fällt. Jetzt ist Flut, tiefes Wasser unter mir, ein farbenprächtiges, vielfältiges Korallenriff mit einer zauberhaften Fischwelt.
Drei Stunden später geht auch Harry ins Wasser, er hatte gleich gesagt, erst wenn der Wasserstand niedriger ist, wird alles schöner. So war es denn auch. Bei mittlerer Wasserhöhe zeigen die Korallen ihre ganze Farbenpracht, die Meeresbewohnerinnen, die nun direkt in Schwärmen um mich herum schwimmen, wir schauen uns gegenseitig erstaunt an, so scheint es, ihnen fehlt jetzt die Wassermenge.
Mit der Strömung bewege ich mich kaum merklich am Riff entlang, ich fliege, denn ohne jegliches zutun geht es langsam dahin. Da zeigt mir Harry die Clownfische, die sich recht tief befinden, für mich nicht sofort erkennbar. Es ist wie ein Traum aus Tausend und einer Nacht, Sonnenlicht, wirft seine goldenen Strahlen wie einen zarten Schleier in die Meerestiefe durch das glitzernd die Fische schweben, sie schweben neben und unter mir oder kommen entgegen, entlang des Meeresgartens mit Rosen, Tulpen, Vergissmeinnicht und violetten und gelben Blütenformen wie sie die Erdgärten nicht kennen. Dann Ende des Riffes. Es ist wie ein Erwachen aus bunten Träumen. Diese fremdartige Unterwasserwelt zu beschreiben gelingt nur mangelhaft es bleibt ein hoffnungsloses Unterfangen.
An Land muss ich erst einmal Wärme tanken. Nach dem Mittagessen will ich unbedingt diesen Unterwasserflug unternehmen. Könnte ich nur Tauchen lernen, es muss noch viel, viel schöner sein. Rasch merke ich, das ist recht flach jetzt wie komme ich an den vielen Spitzen aufragenden Korallen, die jetzt nicht mehr tief sind, vorbei. Ich muss mich ganz flach machen. Nur ein kleines Stück dann ist es wieder tiefer, doch da hab ich sie schon gestreift nicht abgebrochen, zum Glück, aber mir den Oberschenkel mächtig zerkratzt. Dann bin ich im Tiefen und erlebe den Flug mit einem schmerzenden Bein nicht ganz so begeistert, zu meiner Freude sehe nochmal einen Clownfisch. Danach geht übers Meer zum Hafen bevor die Sonne im Selben versinkt. Clownfische und Nemos sind unterschiedlich in den Farbstreifen. Schwarz weiß orange oder weiß orange, doch beide Arten immer wieder eine Freude. Wahrscheinlich ist es ihr Schmollmund und die großen Augen, die dem Kind‘chenschema ähnlich unsere Gefühle triggern.
Ein wunderbarer Tag, über den ich mich bestens mit meinen neuen Nachbarn im Hotel, die auf Layar Tauchen waren, austauschen kann. Am kommenden Tag fahren wir gemeinsam nach Selong Belanak an der südlichen Küste, wo ich zwei Tage bleibe und meine Pläne für die Weiterreise konkretisiere. Um dann vom Hafen Lembar, der nur 25 Km entfernt liegt, über Bali nach Lembongan zu schippern.
Lembongan mit Nusa Penida, Nusa Ceningan, (Nusa-laut Wörterbuch: Eiland)
Nicht weit, aber abenteuerlich. Fähre um 14h Überfahrt nach Bali 4 Std., keine Fähre nach Lembongan, die geht erst morgen und zwar nicht direkt sondern nach Nusa Penida, auf der Fahrt sehen wir in einiger Entfernung Delfine springen, eine schöne Begrüssung. Dann weiter mit dem Bemo zu einem Boot das nach Nusa Ceningan bringt, über die gelbe Brücke mit Gepäck und schon bin ich da. Ein Elektromobil mit Fahrer des Hotels holt mich ab.
Das ist die Kurzversion.
Was sich alles auf diesem Weg ereignete lässt sich nicht aufschreiben, es bleibt eine Erzählgeschichte, für einen lockeren Weinabend.
Lembongan, man sagt es sei wie Bali früher einmal war. Die Kluft zwischen Tradition und Moderne scheint hier leicht überwindbar. Schöne Strände, teils mit hohen Wellen, ein Surferparadies. Die Roller sind mit Surfbretthaltern ausgestattet und viele sind so unterwegs.
Es gibt zwischen diesen Inseln einige Korallenriffe, aber das ganz besondere ist das Schwimmen mit den riesigen Manta Ray’s.
Eine Bucht in der sich diese grandiosen Meeresbewohner immer wieder aufhalten. Um 8h morgens geht es in einer 20minütigen Bootsfahrt dort hin. Das Wasser ist nicht warm dort, der Wellengang gewaltig, wie eine Nußschale wird das Boot mit uns 10 Leutchen hin und her gebeutelt, hoch spült das Wasser an den Steilwänden der Bucht hinauf.
Plötzlich wird es aufregend, „ab ins Wasser“, ruft unser Käpten und springt gleich als erster hinein, wir alle folgen. Gleich zwei Manta Ray’s sind in unserer unmittelbaren Nähe, schwimmen auf uns zu, unter uns her, direkt neben uns vorbei. Schon beängstigend, mit den großen weißen Mündern, Spannweite der Seitenflossen 3 Meter oder mehr, es kommen zwei weitere dazu, einer liegt entspannt am Grund der Bucht, es ist wohl der größte, alle anderen schwimmen scheinbar neugierig aber wie selbstverständlich um uns herum. Ein aufregendes auf einander zu schwimmen und dann abdrehen. Respektvoll bewundernd mit den nicht scheuen, sich sichtlich wohlfühlenden Manta Ray’s, deren Bewegungen leicht, elegant, schwingend, die Seitenflossen wehend, gleich Seidentüchern im Wind, wie Riesenvögel doch unter Wasser in der kleinen Bucht, wo wir Landratten mühsam gegen die hohen Wellen ankämpfen, bis es zurück geht ins Boot.
https://en.wikipedia.org/wiki/Manta_ray
Wir steuern noch weitere Korallenbuchten an, sehen manch schöne Unterwasserlandschaft und -leben. Noch einmal sehe ich eine Gruppe von Clownfischen, die schwarz, weiß, orange gestreift sind, anders als die Nemos, die weiß, orangefarbene Streifen haben. Doch beiden gleich ist der Schmollmund und die neugierig schauenden Augen, da greift wohl das Kind’chenschema, dass sie uns so unmittelbar zu bezaubern vermögen.
Aufregender und erlebnisreicher kann ein Tag kaum sein.
Die weitere Zeit auf der Insel ist ausgefüllt mit Spaziergängen zum Mangrovenwald, faulenzen am Pool, lecker essen im Bali Eco Deli, weswegen ich eigens in eine gemütliche Unterkunft in Jungbut batu umgezogen bin und Wohlfühlmassagen. Hier ist es ursprünglicher, es betreiben die Dorffamilien, die kleinen Bewirtungs-, Hotel-, Bungalowunternehmen, es gibt einen sehr kleinen, urigen Markt, auch die Fähre nach Bali ist nicht weit.
Die letzte Etappe vor der Rückreise nach Hause, ist Flores und Komodo